DIE ARMBANDUHR
Der Oyster Perpetual Cosmograph Daytona ist der vollendete Rolex Chronograph. Leistungsstark, präzise, perfekt ablesbar, robust, zuverlässig, wasserdicht und selbstaufziehend, gleichzeitig komfortabel, elegant, zeitlos und außerordentlich prestigereich. Seinem weltweiten Erfolg und Ruf nach zu urteilen, der sich auf ein unvergleichliches Zusammenspiel von Form und Funktion gründet, muss er heute in vieler Hinsicht als der ultimative Chronograph angesehen werden. Dieses Maß an Vollkommenheit ist das Ergebnis eines langen Reifeprozesses, der vor 50 Jahren, bei der Einführung dieses Chronographen im Jahre 1963, begann. Alle Beschriftungen auf dem Zifferblatt von Rolex Uhren sind Leistungsgarantien. Bei diesem legendären Modell wurden sie im Zuge seiner Entwicklung nach und nach hinzugefügt. „Cosmograph“ wurde durch „Oyster“, „Perpetual“, „Daytona“ und „Superlative Chronometer Officially Certified“ ergänzt. Die Chronik eines Mythos der Uhrmacherkunst.
1963 COSMOGRAPH, DER CHRONOGRAPH DER ZUCKUNFT
1963 führte Rolex einen Chronographen der neuen Generation ein, den für Rennfahrer entwickelten Cosmograph. Der von Rolex erdachte außergewöhnliche Name kenn- zeichnete ihn als ein andersartiges neues Modell mit einem innovativen Stil. Die Chronographentotalisatoren hoben sich mit ihrer stark kontrastierenden Farbe deutlich vom Zifferblatt ab: Schwarzetotalisatoren waren mit einem hellen Zifferblatt kombiniert oder helle mit einem schwarzen Zifferblatt. Die tachymeterskala eine Graduierung, die es gestattet, mithilfe des Sekundenzeigers des Chronographen Durchschnittsgeschwindigkeiten über eine vorher bestimmte Distanz zu messen wurde vom Zifferblatt auf den Lünettenumfang versetzt, wodurch das Zifferblatt offener und einfacher gestaltet werden konnte. Diese Besonderheiten, wie viele andere bei Armbanduhren von Rolex auf Funktionalität ausgerichtet, ermöglichten eine spürbare Verbesserung der Ablesbarkeit bei den Chronographenfunktionen, eine der größten Herausforderungen der damaligen Zeit. Sie verliehen der Uhr zudem einen unverkennbaren Technischsportlichen Stil. Der Cosmograph reihte sich damit klar unter den Professional Armbanduhren ein, die Rolex zehn Jahre zuvor, im Jahre 1953, mit Modellen wie der für Bergsteiger, Forscher und Entdecker gedachten Explorer oder der speziell für Tiefseetaucher entwickelten Submariner, eingeführt hatte.
In den ersten Jahren nach der Einführung kamen neue Zifferblätter hinzu, darunter eine Spezialversion, die als „Paul-Newman Zifferblatt“ bekannt werden sollte, da der berühmte amerikanische Schauspieler zugleich Rennfahrer und männliche Stilikone im Alltag einen Cosmograph Daytona mit diesem besonderen Zifferblatt trug. Das Design dieses Zifferblattsverbesserte die Ablesbarkeit bei den Chronographenfunktionen unter schwierigen Rennbedingungen. Charakteristisch war eine Sekundeneinteilung der Minuterie am Außenrand des Zifferblatts auf einem Band in derselben Kontrastfarbe wie die drei Totalisatoren, in einigen Fällen mit roter Graduierung. Die Totalisatoren waren der besseren Ablesbarkeit wegen typischerweise mit „Klötzchenindizes“ versehen. Ungeachtet der Neuerungen in puncto Ablesbarkeit setzte der Cosmograph jedoch die lange Tradition von Rolex im Bereich der Chronographen fort. Das Unternehmen stellte bereits 1933 seine ersten mit Totalisatoren versehenen Modelle vor, häufig mit Zusatzfunktionen auf dem Zifferblatt wie einer Tachymeterskala zur Geschwindigkeitsmessung, einer Telemeterskala zur Entfernungsbestimmung oder einer Pulsometerskala zur Zählung der Herzschläge. Der erste Oyster Chronograph, ausgestattet mit einem von Rolex 1926 entwickelten was serdichten Oyster Gehäuse, wurde 1939 vorgestellt. Auch der Cosmograph war mit dem berühmten Oyster Gehäuse – robust und was serdicht, da Boden und Aufzugskrone mit dem Mittelteil verschraubt sind – und einem massiven Metallarmband versehen. Zu einer Zeit, als ein Chronograph mit Selbstaufzugsmechanismus eine noch unbewältigte technische Herausforderung darstellte, verfügte er über ein für seine Zuverlässigkeit und Präzision bekanntes Manufakturwerk mit Handaufzug.
1965 SCHWARZE LÜNETTE UND VERSCHRAUBBARE DRÜCKER
1965 erlebte der Cosmograph einen weiteren Entwicklungssprung durch eine Version mit verschraubbaren Chronographendrückern anstelle der nicht verschraubbaren Drücker beim ursprünglichen Modell. Die verschraubbaren Drücker vollendeten das Oyster Konzept, da durch die Verschraubung eine versehentliche Betätigung der Drücker verhindert wurde. Als Hinweis auf die erhöhte Wasserdichtheit wurde nun auf dem Zifferblatt die Beschriftung „Cosmograph“ durch den Zusatz „Oyster“ ergänzt. Eine weitere Neuerung bestand darin, dass die Tachymeterlünette jetzt mit einer schwarzen Plexiglasscheibe versehen war, deren weiße Graduierung die Ablesbarkeit verbesserte.
In den ersten Jahren nach Markteinführung erhielt der neue Rolex Chronograph auf einigen Zifferblättern eine zusätzliche Beschriftung: „Daytona“. Diese ursprünglich auf Modelle für den amerikanischen Markt beschränkte Angabewar sehr wahrscheinlich auf Bitten der Rolex Tochtergesellschaft in den Vereinigten Staaten hinzugefügt worden, um die Beziehung der Marke als offizieller Zeitgeber zum Daytona International Speedway in Florida zu unterstreichen und symbolhaft die enge Verbindung des Modells mit der Welt des Motorsports darzustellen. Sie wurde nach und nach auf allen Zifferblättern des Modells eingeführt und erschien dann halbkreisförmig in roten Buchstaben über dem Totalisator auf der 6-Uhr-Position. Der zum Oyster Cosmograph Daytona gewordene Rolex Chronograph wurde jetzt auch in einer Version in 18 Karat Gelbgold mit Chronometerzertifikat aufgelegt. Auf dem Zifferblatt dieser Edelmetallversion prangte nun das berühmte Prädikat „Superlative Chronometer Officially Certified“, eine seltene Auszeichnung für Chronographen.
1988 AUTOMATISCHER SELBSTAUFZUGSMECHANISMUS UND CHRONOMETER DER SUPERLATIVE
Beim Aufkommen der Quarzwerke in den 1960er- und 1970er-Jahren blieb Rolex der mechanischen Armbanduhr wie auch dem
Cosmograph Daytona treu und arbeitete unablässig an dessen Weiterentwicklung. 1988 entschied sich die Uhrenmanufaktur zunächst für ein hochwertiges auf dem Markt erhältliches Chronographenwerk mit Selbstaufzugsmechanismus, das sie jedoch signifikant veränderte, bis es ihren Anforderungen entsprach, wobei mehr als 50 Prozent der Komponenten durch speziell für ihre Uhrwerke entwickelte Teile ersetzt wurden.
Das daraus entstandene neue Kaliber 4030 verfügte unter anderem über ein Rolex „Herz“ Unruh mit variabler Trägheit, Microstella Muttern zur Feinregulierung sowie Spiralfeder mit Breguet-Endkurve und über den von der Marke 1931 entwickelten automatischen Selbstaufzugsmechanismus Perpetual-Rotor.Dieses Uhrwerk wurde zudem systematisch strengen Prüfungen unterzogen, damit es das offizielle Chronometerzertifikat erhalten konnte, eine Garantie für höchste Ganggenauigkeit. Bei allen Versionen des neuen Modells erschien jetzt nicht nur „Oyster Perpetual Cosmograph Daytona“ auf dem Zifferblatt, sondern auch
„Superlative Chronometer Officially Certified“.
Der Relaunch dieses Modells ging jedoch weit über die Technik hinaus. Das überarbeitete Design war die Grundlage für das imposante und gleichzeitig elegante heutige Erscheinungsbild des Cosmograph Daytona. Sein Oyster Gehäuse wurde von 36 auf 40 mm Durchmesser vergrößert und mit einem Kronenschutz versehen. Die Tachymeterlünette aus Metall wurde breiter und erhielt eine gravierte graduierte Skala mit 400 Einheiten. Neue Zeiger, neue Indizes, neue umrandete Totalisatoren: Das Zifferblatt wurde moderner, bewahrte aber seinen unverwechselbaren Stil und seine Signatur in roter Schrift Daytona.
Der unglaubliche Erfolg dieses neuen Modells war dem in den frühen 1990er-Jahren zu beobachtenden starken Wiederaufleben des Interesses an mechanischen Uhren im Allgemeinen und an Chronographen im Besonderen zu verdanken ein Phänomen, an dessen Entstehen der Cosmograph Daytona sehr wahrscheinlich selbst maßgeblich beteiligt war. Er wurde von zahlreichen Persönlichkeiten getragen, nicht mehr nur in der Welt des Automobilrennsports, sondern auch in der Welt der Politik, der Wirtschaft und der Künste. Vor diesem Hintergrund konnte die Seltenheit dieses Modells auf dem Markt seine Anziehungskraft nur vergrößern und löste eine in der Geschichte der Uhrmacherei bis dahin nicht gekannte Nachfrage aus, die auch 25 Jahre danach nicht abgeflaut ist.
2000 NEUER STANDARD FÜR CHRONOGRAPH
Für die Einführung einer komplett überarbeiteten Version des Cosmograph Daytona gab es wohl kaum einen symbolträchtigeren Anlass als den Beginn eines neuen Jahrtausends. Das im Jahre 2000 von Rolex präsentierte neue Modell verkörperte wie seinerzeit der erste Cosmograph den Chronographen der Zukunft. Äußerlich lehnte es sich bewusst an den Cosmograph Daytona von 1988 an. Aber vervollkommnete noch das unverwechselbare legendäre Design des Originals und seine subtil gearbeiteten markanten Linien wie auch sein ausgewogenes ergonomisches Konzept. Während der Rolex Chronograph von 1963 durch sein radikal neu gestaltetes Erscheinungsbild auffiel, das mit einer verbesserten Ablesbarkeit der Funktionen einherging, lagen die Neuerungen beim Oyster Perpetual Cosmograph Daytona des neuen Jahrtausends aber im Wesentlichen in seinem Gehäuse verborgen.
Das Modell verfügte über ein voll integriertes, eigens entwickeltes neues Chronographenwerk mit Selbstaufzugsmechanismus der neuen Generation: das Kaliber 4130. Dieses Hochleistungsuhrwerk, ein technologisches und mikromechanisches Meisterwerk voller neuartiger und patentierter technischer Lösungen, setzte nicht nur in puncto Robustheit, Zuverlässigkeit, Effizienz und Ganggenauigkeit, sondern auch hinsichtlich des Wartungskomforts einen neuen Standard für hochwertige Chronographen mit Selbstaufzugsmechanismus.
Die besonderen Leistungen des Kalibers 4130 resultieren vor allem aus dem Einsatz einer vertikalen Kupplung zur Steuerung der Chronographenfunktion anstelle der klassischen horizontalen Kupplung. Diese neuartige Lösung, die auf dem Prinzip zweier übereinanderliegender Scheiben, die bei direktem Kontakt über Friktion miteinander arbeiten, beruht, bietet erhebliche Vorteile: Sie ermöglicht einen extrem präzisen, ruckfreien Start und Stopp der Chronographensekunde bei Betätigung des Drückers. Der Chronograph kann zudem auch längere Zeit ohne Beeinträchtigung der Genauigkeit der Armbanduhr betrieben werden.
Mit dem Kaliber 4130 ist es den Ingenieuren von Rolex gelungen, die für den Chronographenmechanismus notwendige Anzahl von Komponenten um 60 Prozent zu reduzieren. Sie haben insbesondere das System der Stundenund Minutentotalisatoren – das traditionell aus zwei separaten Mechanismen beiderseits des Uhrwerks bestand – bedeutend vereinfacht, indem sie diese in einem einzigen, geschickt auf einer Seite des Uhrwerks untergebrachten Modul mit dezentraler Kupplung zusammengefasst haben. Eine patentierte Lösung, mit der sich die Anzahl der exzentrischen Einstellschrauben zur Regulierung des Chronographen von fünf auf eine einzige reduzieren ließ. Der damit gewonnene Raum wurde genutzt, um eine größere Zugfeder unterzubringen und so die Gangreserve des Uhrwerks von etwa 50 auf 72 Stunden zu erhöhen. Diese Aufzugsfeder, die Energiequelle der Uhr, lässt sich austauschen, ohne dass das gesamte Uhrwerk zerlegt werden muss dank einem unabhängigenautomatischen Selbstaufzugsmechanismus, der für den Zugang zum Federhaus leicht zu entnehmen ist. Außerdem wurde die Leistung dieses automatischen Selbstaufzugsmechanismus deutlich erhöht, insbesondere durch einen Rotor mit Kugellagern und ein System von Umkehrrädern der neuen Generation, das einen effizienteren Aufzug in beiden Drehrichtungen ermöglichte.
Auch der Oszillator, konzeptionelles Herzstück der Uhr und Garant für ihre Ganggenauigkeit, erfuhr bedeutende Neuerungen. Seine vergrößerte Unruh, ausgestattet mit dem Rolex Feinregulierungssystem mit Microstella Muttern, trug zur Ganggenauigkeit des Uhrwerks bei. Getreu der Konstruktion der Rolex Kaliber wurde sie durch eine durchgehende, beidseitig befestigte Brücke in seiner Position fixiert und bot so eine größere Festigkeit gegen Erschütterungen und Vibrationen. Eine der spektakulärsten mit dem neuen Cosmograph Daytona eingeführten Innovationen am Oszillator war gewiss jedoch die ParachromBreguetspirale.
Diese von Rolex entwickelte, patentierte und komplett von Rolex hergestellte Spiralfeder aus einer Niobium-Zirkonium Legierung besitzt außergewöhnliche Eigenschaften, die die Ganggenauigkeit des Uhrwerks wesentlich erhöhen, indem sie ihre Beständigkeit gegen Störeinflüsse deutlich verbessern. So ist die Spiralfeder absolut unempfindlich gegen über Magnetfeldern, erweist sich bei Temperaturschwankungen als äußerst stabil, wird nicht von den unendlich vielen kleinen Erschütterungen beeinträchtigt, denen eine Armbanduhr täglich ausgesetzt ist und ist außerdem bis zu zehnmal präziser als eine herkömmliche Spirale.
Das neue Kaliber 4130 war zudem das erste Rolex Kaliber, bei dem der Name des betreffenden Modells in die Schwungmasse graviert war: „Daytona“, halbkreisförmig in roter Schrift, wie auf dem Zifferblatt. Zwei dezente Details auf dem Zifferblatt wiesen darauf hin, dass die Uhr mit einem neuen leistungsstarken Uhrwerk ausgestattet war. Zunächst die horizontale Positionierung der beiden Chronographentotalisatoren die kleine Sekunde, gewöhnlich auf der 9-Uhr-Position, befand sich jetzt unten auf dem Zifferblatt auf der 6-Uhr-Position. Und dann die Tatsache, dass die beiden horizontalen Minuten- und Stundentotalisatoren leicht über der Zifferblattmitte angeordnet waren, eine ästhetische Veränderung, die das visuelle Gleichgewicht des Zifferblatts verbesserte und die für Rolex typische Liebe zum Detail unterstrich. Im Gegensatz zu den Vorgängermodellen erschien beim neuen Cosmograph Daytona keine zusätzliche Angabe auf dem Zifferblatt. Hätte es zur Beschreibung seiner Eigenschaften jedoch eines letzten prägnanten Begriffs bedurft, hätte dies wohl nur „Chronograph der Superlative“ sein können.
2013 DAYTONA TRIFFT PLATIN
Auch 50 Jahre nach seiner Einführung spielt der Cosmograph Daytona bei den Sportchronographen noch in einer eigenen Klasse, ohne dass er damit an einem Endpunkt angelangt wäre. Der bislang letzte Schritt in der Entwicklung ist die Ausführung des Chronographen als des ersten Oyster Professional Modells in Platin, dem nobelsten aller Edelmetalle. Dieses neue Modell verfügt über ein eigens dafür entworfenes eisblaues Zifferblatt, das exklusiv für Rolex Uhren aus Platin bestimmt ist. Außerdem ist es mit einer aufsehenerregenden CerachromMonoblock-Lünette ausgestattet, einer Rolex Innovation, die sich durch außerordentliche Widerstandsfähigkeit und unvergleichliche Ästhetik auszeichnet.
Der Ansatz von Rolex blieb im Laufe der Jahre stets unverändert: danach zu streben, einen Chronographen zu entwickeln und herzustellen, der den eigenen Ansprüchen in puncto Qualität und Funktionalität möglichst nahe kommt. Und so die Legende des Cosmograph Daytona fortleben zu lassen.
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